Graz wurde durch einen der schlimmsten Amokläufe Österreichs erschüttert. Der Artikel beleuchtet die Chronologie der Tat, das Umfeld des Täters, die Reaktionen der Gesellschaft und gibt Einblicke, wie es Opfer, Angehörige und die gesamte Stadt nach dieser Tragödie weiter versuchen.
Einleitung: Tragödie in Graz
Grauen, das jedes Wort kleiner macht: Am Dienstagvormittag verwandelte sich das Bundesoberstufenrealgymnasium (BORG) Dreierschützengasse in Graz von einem lernfreudigen Ort in einen Schauplatz unvorstellbarer Gewalt. Ein 21-jähriger ehemaliger Schüler trat mit geladenen Waffen ein – am Ende waren elf Menschen tot, viele schwer verletzt. Die Bilanz: der tödlichste Amoklauf in der österreichischen Geschichte. Dieser Einschnitt hat nicht nur Familien zerstört, sondern eine ganze Stadt und ein Land erschüttert. Graz, sonst für seine Lebensqualität bekannt, trägt plötzlich einen schweren Schatten – und die Frage, wie es nach so einer Katastrophe weitergehen kann.
Chronologie des Amoklaufs
Wer die Schule in der Dreierschützengasse kennt, denk an Hallen voller Stimmen, nicht an Schüsse. Doch am 10. Juni 2025 durchbrach das Krachen von Gewehrladungen die Routine des Vormittags. Der Täter, Artur A., betrat nach Berichten aus diversen Nachrichtenquellen schwer bewaffnet das Gebäude. Innerhalb weniger Minuten verwandelte sich der Alltag in Panik. Einige Schüler rannten um ihr Leben, andere erstarrten vor Angst, manche retteten sich, indem sie sich tot stellten – wie ein Vater später schilderte, überlebte sein Sohn auf diese Weise die Schüsse.
Der Amoklauf begann kurz nach Unterrichtsbeginn. Die ersten Notrufe erreichten die Polizei gegen 9 Uhr. Der Täter bewegte sich zielsicher durch die Flure, tötete acht Jugendliche und zwei Erwachsene. Nach seiner grausamen Tat richtete sich der Schütze selbst. Der Feueralarm, ausgelöst von Lehrkräften, leitete die Evakuierung ein und verhinderte womöglich noch Schlimmeres.
Augenzeugen sprachen von Chaos und stillem Entsetzen: Schreie in den Gängen, Türen, die hastig verriegelt wurden. Die Polizei war sieben Minuten nach Alarm mit dem ersten Team vor Ort. Rettungsdienste versorgten Verletzte noch im Flur, während Polizisten das Gebäude durchkämmten. Die Schule war innerhalb einer halben Stunde geräumt, doch das Gefühl von Sicherheit verließ die Stadt noch lange nicht.
Der Täter: Hintergrund und Motivsuche
Schnell wurde klar: der Täter war kein Fremder. Artur A., 21 Jahre, stammt aus Graz-Umgebung. Er war Schüler an genau dieser Schule, brachte sie aber nie zu Ende. Die Suche nach dem Warum beschäftigte Ermittler und Gesellschaft gleichermaßen. Hinweise darauf, was ihn zu dieser Tat trieb, gab es wenige. In seinem Abschiedsbrief – gefunden bei der späteren Hausdurchsuchung – fehlten laut Polizei klare Motive.
Bekannt ist, dass er die sechste Schulstufe nicht schaffte, offenbar Schuldige suchte. Die Ermittler schlossen schon früh einen gezielten Racheakt nicht aus. Auch psychische Probleme stehen im Raum – Details dazu werden von Behörden aus Respekt vor Betroffenen und Datenschutz nur vage angesprochen. Für Freunde, Mitschüler und Lehrkräfte bleibt die Frage offen, wie jemand so weit abdriften konnte und wo Warnzeichen übersehen wurden.
Auch aus seinem Umfeld gibt es nur Andeutungen: Als Einzelgänger habe er gegolten, nach dem Schulabbruch den Kontakt zu ehemaligen Klassenkameraden verloren. Nachbarn schilderten ihn als zurückgezogen, freundlich, aber blass vor Lebensfreude. Die Mutter des Täters sagte aus, dass sie von seinem tiefsitzenden Groll offenbar nichts ahnte – bis es zu spät war.
Opfer und Betroffene
Die Zahlen sprechen für sich – und gegen jede Hoffnung auf Erklärung. Unter den elf Todesopfern waren acht Jugendliche und drei Erwachsene: Lehrer und Mitarbeiter. Die Jüngsten waren erst 15 Jahre alt; die älteste Getötete war eine langjährige Geografielehrerin. 13 weitere Jugendliche und Mitarbeiter wurden verletzt und in umliegende Krankenhäuser eingeliefert.
Die Namen der Betroffenen kursieren sensibel in wenigen Medien, zur Wahrung der Privatsphäre der Familien. Doch ihre Geschichten treten nach und nach hervor: Kinder, deren größtes Problem bis dahin eine Mathearbeit war, Lehrkräfte, die ihr Leben für ihre Schüler riskierten. Viele der verletzten Schüler und Kollegen sind auf dem Weg der Besserung – wie Krankenhäuser bestätigten, sind mittlerweile alle aus dem Gröbsten raus, zumindest körperlich.
Doch die eigentliche Zahl der Betroffenen ist weit größer. Freundeskreise, Familien, ganze Schulklassen kämpfen mit der Lücke, die von einem Moment zum nächsten entstand. Die Schulpsychologin Hedwig Sturm beschrieb in einem Interview eindringlich, wie schwer es Kindern und Jugendlichen fällt, nach so einem Schock wieder Vertrauen ins Leben zu fassen. Für sie gibt es kein „Zurück zur Normalität”.
Ermittlungen und Polizeieinsatz
Minuten entscheiden über Leben und Tod – das wissen die Beamten der Grazer Einsatzkräfte spätestens jetzt noch einmal mehr. Kaum lag der erste Notruf vor, rückten Polizei und Rettungsdienste in voller Stärke an. Tatsächlich waren die ersten Streifenwagen binnen sieben Minuten vor Ort, wie die Polizei Steiermark auf X (Twitter) bestätigte.
Mit Maschinenpistolen bewaffnet, sicherten die Einsatzteams die Schule und durchsuchten ganze Klassenzimmer – nicht wissend, ob noch weitere Täter oder Sprengsätze zu erwarten waren. Parallel koordinierte die Einsatzleitung Sanitäter, Notärzte und Psychologen. Die Umgebung des Schulgebäudes wurde weiträumig abgesperrt, Eltern und Angehörige wurden auf dem Hauptplatz gesammelt und informiert.
Schon am Tatnachmittag begann die kriminaltechnische Spurensicherung, rekonstruierten die Ermittler akribisch den Tathergang. Parallel dazu erfolgte zeitgleich die Durchsuchung der Wohnung des Täters. Hier wurden weitere potenzielle Beweismittel, darunter der Abschiedsbrief und eine Rohrbombe, entdeckt. Die Behörden standen damit direkt vor der Frage, ob die Tat noch größere Dimensionen hätte annehmen können (Abschiedsbrief, Rohrbombe).
Abschiedsbrief und Video: TathintergrĂĽnde
Besonders schockierend: Der Täter hinterließ sowohl einen Abschiedsbrief als auch ein Video. Wie Ermittler berichten, nahm Artur A. in beiden Formen Abschied von Eltern, insbesondere seiner Mutter. Das Video schickte er ihr noch, bevor er zur Schule fuhr. Die Mutter sah es erst Minuten nach der Tat und schlug angeblich, nach ihrer Entdeckung, umgehend Alarm – zu spät für ein Eingreifen.
Die Ermittlungen ergaben: Im Brief und Video erwähnt der Täter, dass er „aus freien Stücken“ handelt. Hinweise auf einen klaren Plan oder Mittäter gibt es keine. Psychologen, die die Inhalte analysieren, vermuten, dass der Verfasser in seinem Schreiben keine echte Reue zeigte, sondern vielmehr von einem Gefühl der Ausweglosigkeit und Rache getrieben war. Für Angehörige der Opfer ist das bitter – keine Entschuldigung, keine Erklärung, nur Leere blieb.
Der Abschied an die Eltern, so Ermittler Franz Ruf, war zwar bewegend, aber wenig erhellend. Das Motiv bleibt vage. Die Rolle der Mutter bewegte im Nachgang viele Menschen: Sie hatte frĂĽh Alarm geschlagen, nachdem sie das Video ihres Sohnes sah. Die Polizei betonte wiederholt, dass sie keinerlei Verantwortung fĂĽr die Tat ihres Sohnes trage (Abschiedsbrief und Rohrbombe).
Rohrbombe im Wohnhaus gefunden
Schon kurz nach der Tat gab die Polizei bekannt: Im Zimmer des Täters wurde eine nicht einsatzbereite Rohrbombe gefunden. Während der Fund im ersten Moment schlimmste Befürchtungen auslöste, betonten Ermittler später, dass diese Bombe nicht funktionsfähig war (Rohrbombe in Wohnung entdeckt).
Kriminalisten können nicht ausschließen, dass Artur A. durchaus mit dem Gedanken an eine noch gewalttätigere Eskalation gespielt hatte. Die Herstellung einer Rohrbombe gilt als Schwelle zur Planung schwerer Anschläge. Für das Ermittlerteam ist es Zeichen einer erheblichen Radikalisierung. Dass es nicht zu noch mehr Toten kam, ist in diesem Licht ein Zufall – oder das Ergebnis mangelnder krimineller Energie an diesem Punkt.
Die Bombe wurde sofort entschärft und zur Spurensicherung in ein Labor gebracht. Für die Gesamtbewertung der Tat wird sie ein wichtiger Mosaikstein bleiben: Es stellt sich die Frage, ob der Täter noch größere Pläne hatte oder ob es bloß ein verzweifeltes Symbol seiner Entschlossenheit war (Wohnort Amokläufer: Abschiedsbrief und Rohrbombe gefunden).
Waffenbesitz und gesetzliche Lage in Ă–sterreich
Erstaunt fragte sich ein ganzes Land: Wie konnte ein 21-Jähriger legal an scharfe Waffen gelangen? In Österreich ist der Waffenerwerb weniger streng reglementiert als beispielsweise in Deutschland. Jeder 18-Jährige kann bestimmte Langwaffen frei kaufen. Bei Faustfeuerwaffen wird ein psychologisches Gutachten und eine Waffenbesitzkarte verlangt.
Artur A. durchlief laut Behörden alle vorgeschriebenen Schritte: psychologische Untersuchung, Nachweis der sicheren Handhabung, keine Vorstrafen. Offiziell galt er als „unauffällig“. Dennoch stellt der Fall alle Prozesse auf den Prüfstand. Während manche Experten betonen, dass kein System lückenlos sei, weisen viele darauf hin, dass die Schwelle, an Waffen zu kommen, in Österreich zu niedrig sein könnte. Dass der Täter legal an seine Tatmittel gelangte, verschärft nun die Debatte um die Gesetzeslage.
Im europäischen Vergleich nehmen die österreichischen Waffengesetze einen Mittelweg ein: schärfer als in den USA, aber deutlich lascher als in anderen EU-Staaten. Schon jetzt werden Anpassungen diskutiert, um weitere Katastrophen dieser Größenordnung zu verhindern.
Österreichweite Reaktionen: Staatstrauer und Solidarität
Mit der Nachricht von der Tat wurde es im ganzen Land still. Bundeskanzler Christian Stocker ordnete eine dreitägige Staatstrauer an. Überall in Österreich gab es Trauerminuten. Schulen, Firmen, Konzerte und Kinos ließen für eine Minute innehalten.
Im Zentrum von Graz zĂĽndeten Hunderte Menschen Kerzen an. Der Hauptplatz wurde zum Meer aus Licht gegen das Dunkel. Sogar bei Sportveranstaltungen wurde gemeinsam geschwiegen, FuĂźballmannschaften gedachten der Opfer vor laufenden Kameras (Nationalmannschaft).
Prominente und Politiker sprachen öffentlich ihr Mitgefühl aus. Volksmusikstar Andreas Gabalier postete: „Ein Licht soll euch leuchten! Mein Lied möge euch trösten.“ Die Anteilnahme war überall spürbar – nicht nur in Worten, sondern auch in Aktionen, von Blutspenden über Nachbarschaftshilfe bis hin zu spontanen Hilfsangeboten der lokalen Firmen.
Krisenintervention und Betreuung Ăśberlebender
Unmittelbar nach dem Amoklauf kamen Schulpsychologen und Interventionsteams an die Dreierschützengasse. Aber nicht nur die Schüler waren betroffen – das gesamte Kollegium, Eltern und Rettungskräfte wurden in die Betreuung einbezogen (Krisenintervention).
Speziell eingerichtete Räume im Schulgebäude und in der nahen Helmut-List-Halle wurden Rückzugsorte für Kinder, die mit Angst, Schuld und Traurigkeit kämpfen. Psychotherapie, Informationsgespräche, Gemeinschaftsaktionen wurden als Hilfe angeboten. Wie Experten betonen, wird es Monate, eher Jahre dauern, ehe die seelischen Verletzungen heilen.
Die Unterstützung wurde auf alle Schulen der Umgebung ausgeweitet. An vielen Standorten wurden „stille Räume“ eingerichtet, Lehrende erhielten Schulungen, wie sie Signale von Überforderung oder Traumatisierung erkennen. Auch Eltern konnten dort Rat bekommen, wie sie ihre Kinder durch diese schwere Zeit begleiten (Krisenintervention).
Debatte um Waffenrecht und Sicherheit an Schulen
Kaum verklangen die Sirenen, begann eine politische Debatte. Muss das Waffenrecht verschärft werden? Muss es Privaten in Städten wie Graz – wie Bürgermeisterin Kahr fordert – ganz verboten sein, Waffen zu besitzen (Grazer Bürgermeisterin fordert privates Waffenverbot)?
Sicherheitsmaßnahmen an Schulen stehen dabei ebenfalls auf dem Prüfstand. Diskutiert wird nun über den Einsatz von Videoüberwachung, mehr Sicherheitsschleusen, verpflichtenden Alarmübungen. Gegner solcher Pläne warnen jedoch, Schulen könnten zu Festungen werden, zu Orten der Angst statt der Offenheit.
Die Diskussion ist emotional und teils polarisierend. Was bleibt, ist der ernsthafte Versuch, aus der Katastrophe von Graz zu lernen, um Kinder und Jugendliche kĂĽnftig besser zu schĂĽtzen.
Desinformationen und Fake-Videos nach der Tat
Am Tag nach der Tat quoll das Internet über mit Videos und Bildern – doch viele davon waren falsch oder irreführend (Falsche Videos nach Amoklauf in Graz: Achtung vor Fake-Aufnahmen). Social Media brachte binnen Stunden Inhalte hervor, die angeblich den Täter zeigten, Tatgeschehen oder Opfer inszenierten, die nicht aus Graz stammten.
Die Polizei und Medien warnten eindringlich vor der Weitergabe solcher Fake-Videos. Sie betonten, dass das Teilen solcher Inhalte Leid für Angehörige verschärft und Ermittlungen behindern kann. Für Familien und Opfer bedeutete jeder Klick, jeder Kommentar neue Wunden. Die Medienlandschaft steht seitdem vor dem Dilemma, schnell informieren zu wollen – aber dabei Verantwortung für Betroffene zu übernehmen.
Technische Teams und freiwillige Helfer wurden eingesetzt, um Falschmeldungen zu markieren oder löschen zu lassen. Schulen und Eltern erhielten von Psychologen Tipps, wie sie mit Kindern über diese Desinformationen sprechen können (Psychologische Hilfe).
Historischer Kontext: FrĂĽhere Gewalttaten an Ă–sterreichs Schulen
Der Name Graz reiht sich ein in eine traurige Liste. In den letzten Jahrzehnten gab es immer wieder Gewalt an Schulen in Österreich: 1993 in Hausleiten, 1997 in Zöbern, 2012 in St. Pölten, 2018 in Mistelbach – fast alles Einzelfälle, aber immer mit tiefen Narben Übersicht Vorfälle.
Fast allen gemeinsam war: Ein Täter, oft männlich und jugendlich, fühlt sich ausgeschlossen, überfordert, sucht einen Schuldigen. Doch noch nie gab es so viele Tote wie in Graz. Der aktuelle Fall wird als „schwärzeste Stunde des österreichischen Schulwesens“ bezeichnet. Die Unterschiede: Die Tat wurde mit legal erworbenen Waffen durchgeführt, der Täter handelte alleine, und der Angriff war offenbar geplant.
Für Pädagogen ist klar: Aufarbeitung und Prävention dürfen nach so einer Tat nicht stoppen. Sie führen immer wieder zu verstärktem Einsatz sozialer Betreuung, Anti-Mobbing-Projekten und Mentorenprogrammen (Bildungsdirektion erinnert an Krisenpläne).
Gemeinschaftliche Trauer und gesellschaftliche Reaktionen
Die unmittelbare Reaktion der Menschen in Graz war geprägt von Gemeinschaft und Mitgefühl. Am Hauptplatz fanden sich Hunderte ein, um Kerzen zu entzünden. Gedenkgottesdienste wurden gehalten, Priester und Gemeinden standen als Ansprechpartner zur Verfügung.
Viele lokale Unternehmen boten spontan Unterstützung an. Restaurants stellten kostenloses Essen für Angehörige der Opfer bereit. Blutspendeaktionen verzeichneten Rekordbeteiligung, Freiwillige halfen bei der Betreuung am Tatort. Auch kulturelle oder sportliche Veranstaltungen wurden kurzfristig im Zeichen der Trauer umgestaltet, vom Nova Rock bis zum Filmpreis (Staatstrauer und Lichtermeer).
Die Anteilnahme beschränkt sich nicht auf Worte. Hilfsfonds für Hinterbliebene wurden aufgelegt, NGOs boten kostenfreie psychologische Beratung. Schulen und Jugendorganisationen organisierten „Tage des Zuhörens“, an denen gemeinsam über Ängste gesprochen und Perspektiven entwickelt werden sollten.
Ausblick: Wie geht es an der Schule weiter?
Der Schock sitzt tief, aber der Alltag drängt mit sanfter Härte zurück. Der weitere Schulbetrieb an der Dreierschützengasse wird schrittweise aufgenommen (So geht es jetzt weiter). Zuerst jedoch soll Raum für Trauer und Verarbeitung bleiben. Klassen werden in kleinen Gruppen betreut, Schulpsychologen sind weiterhin anwesend.
Besonders für Lehrkräfte beginnt jetzt eine sensible Gratwanderung: Einerseits sollen sie Fachinhalte vermitteln, andererseits soziale und emotionale Kompetenz stärken. Gemeinsame Veranstaltungen, Gedenkpausen und stilles Erinnern gehören jetzt zum Stundenplan. Psychologische Gruppenarbeiten, Angebote zum kreativen Ausdruck – Malen, Schreiben, Musik – helfen, Gedanken und Gefühle zu sortieren.
Auch langfristig ist Änderung spürbar. Fortbildungen für Lehrkräfte werden geplant, Hilfesysteme dauerhaft installiert. Die Stadt Graz stellt zusätzliche Ressourcen für psycho-soziale Begleitung bereit. Bildungsdirektion und Behörden achten darauf, die Rückkehr zur Schule für alle so sicher und unterstützend wie möglich zu gestalten (Krisenintervention, Schulbetrieb).
Statements von Politik, Prominenz und Experten
Nach der Tat folgten Reaktionen aus allen Bereichen der Gesellschaft. Bundeskanzler Stocker äußerte Bestürzung und kündigte ein Maßnahmenpaket zur Prävention und Versorgung von Opfern an. Expertinnen wie Psychologin Hedwig Sturm betonten, wie wichtig langfristige Hilfe für Überlebende und Angehörige ist (Psychologische Tipps).
Prominente wie Österreichs Fußballstars und Sänger Andreas Gabalier teilten ihre Betroffenheit. Viele forderten ein Umdenken im Waffenrecht, andere plädierten für mehr Prävention schon in den Schulen, etwa durch soziale Trainings oder Schulpatenschaften.
Die Stimmen von Experten reichen von Forderungen nach mehr psychiatrischen Angeboten bis zur Stärkung von Elternarbeit. Die Politik ist nun gefordert, nicht nur „im Akutfall“ zu reagieren, sondern nachhaltige Strategien gegen Gewalt und Ausgrenzung zu entwickeln .
Schluss
Graz hat durch den Amoklauf an der Dreierschützengasse Narbe abbekommen, die Zeit nicht einfach heilen wird. Aber das Leben hört nicht auf, still zu bluten und zu fragen, wie so etwas passieren konnte. Die Stadt erinnerte in der Katastrophe an ihre Kraft, zusammenzustehen und gemeinsam Heilung zu suchen. Betroffene erhalten Hilfe, Schulen reflektieren ihre Sicherheitskonzepte und das Land debattiert über Gesetze, die schützen, aber auch Vertrauen nicht zerstören sollen. Hoffnung kommt nicht von heute auf morgen zurück – aber die ersten Schritte sind gemacht. Mit jedem Licht, das jetzt in Graz brennt, wächst auch die Hoffnung, dass sich solche Schatten nie wieder so über eine Stadt legen.